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Aufbereitung

Wasserkammer im Wasserturm Lindlein

Die HWG bezieht ihr Trinkwasser im Verbandsgebiet vom Zweckverband Nordost-Württemberg Crailsheim (NOW) über drei Einspeisestellen. Überwiegend wird Trinkwasser über das sich seit Mitte 2008 im Betrieb befindliche Wasserwerk Bronn (bei Weikersheim) im nördlichen Verbandsgebiet eingespeist. Im südlichen Bereich befinden sich Einspeisstellen bei Bölgental und Gröningen (Satteldorf).

Die eigenen Quellen und Brunnen der HGW im Niederrimbacher Tal (Gemeinde Creglingen) hat der Zweckverband der NOW seit 2006 zum Betrieb übertragen. Die Rohwässer werden seit 2008 im Wasserwerk Bronn aufbereitet und wieder im Verbandsgebiet verteilt.

Die Übernahme und Aufbereitung der Wässer durch die NOW erfolgte im Rahmen der NOW-Rohwasserkonzeption, an der sich außer der HWG noch 9 weitere Partner beteiligten.

Die Konzeption beinhaltet im Grundsatz, die eingebrachten Eigenwässer zentral im neuen Wasserwerk zusammenzuführen, aufzubereiten und wieder in der Region zu verteilen. Neben dem Neubau des Wasserwerks war deshalb auch eine ganze Vielzahl von Leitungsbauten notwendig. Durch die verbesserte Vernetzung kann überschüssiges Wasser genutzt und ins Netz der NOW eingespeist werden. Im Rahmen der Konzeption übernimmt somit die NOW die Aufgaben der Wassergewinnung sowie -aufbereitung, die Beteiligten übernehmen die Aufgaben der Wasserverteilung.

Die Gesamtbaukosten des Projekts der NOW liegen bei rd. 26 Mio. €, hiervon wurden Fördermittel in Höhe von 10,5 Mio € durch das Land bereitgestellt.

Funktionsweise Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Bronn:

1) Ultrafiltration

Eine Ultrafiltrationsanlage sorgt im ersten Schritt für die Filterung und Desinfektion der Rohwässer. Hier werden Trübungen, Partikel und Krankheitserreger wie Viren und Bakterien durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb herausgefiltert.

2) Enthärtung durch Carix-Verfahren und Entsäuerung durch Verrieselung

Zur Teilentsalzung und Verringerung der Trinkwasserhärte ist anschließend eine Ionenaustauscheranlage nach dem CARIX-Verfahren installiert. Die Anlage besteht im wesentlichen aus 3 Filterkesseln gefüllt mit starkbasischem Anionen- und schwachsaurem Kationenaustauschermaterial, das die Härtebildner Magnesium, Calcium und unerwünschte Stoffe wie Nitrat oder Sulfat etwa zur Hälfte zurückhält. Ein nachgeschalteter Riesler entfernt das überschüssige Kohlendioxid durch Belüftung. Das enthärtete Trinkwasser wird anschließend durch Zumischung von Bodenseewasser in Mischkammern nochmals reduziert und anschließend in 2 großen Reinwasserbehältern mit insgesamt 3.000 cbm gespeichert.

Die Wasserhärte von von vorher etwa 26° dH wird bei diesem Verfahrensschritt auf für den Verbraucher optimale 13 – 14°dH verbessert.

3) Desinfektion

Um eine Verkeimung des Trinkwassers auf dem Transportweg zu vermeiden, wird dem enthärteten Reinwasser noch Chlordioxid zugesetzt.

4) Förderanlagen

Das fertige Trinkwasser wird nun aus den Reinwasserkammern über eine sehr groß dimensionierte Entnahmeleitung (DN 600 mm) entnommen und mit natürlichem Gefälle oder mittels Pumpen an die verschiedenen Abgabestellen verteilt. Hier wiederum erfolgt die Weiterverteilung durch die verzweigten Überlandleitungen, Wassertürme, Hochbehälter zu den Ortsnetzen und Wohnplätzen bis hin zu den einzelnen Haushalten.

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