Zur jährlichen Verbandsversammlung traf sich die HWG am Donnerstag, den 14. November 2019 in Blaufelden.

Veabschiedung Bruder

Verbandsmitglied Hans Bruder (bisheriger Ortsvorsteher von Creglingen – Niederrimbach) wurde von Verbandsvorsitzender Petra Weber verabschiedet, hier im Bild mit Ehefrau und Verbandsvorsitzender Weber

 

Neben dem Bericht der Verbandsvorsitzenden Bürgermeisterin Petra Weber, Blaufelden, informierte Betriebsführer Holger Gersten und Geschäftsführer Dr. Jochen Damm vom Zweckverband Nordostwürttemberg Crailsheim (NOW) vom Bau- und Betriebsgeschehen der HWG. Beschlossen wurde der Jahresabschluss 2018 sowie der Wirtschaftsplan 2020 welche Geschäftsführerin Isolde Ansorge von der HWG erläuterte. Herr Hans Bruder aus Niederrimbach wurde als bisheriges Mitglied der Verbandsversammlung und des Verwaltungsrats verabschiedet.

Weitere Infos….

Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) mit Sitz in Gerabronn versorgt jährlich rund 30.500 Einwohner aus den 11 Mitgliedsgemeinden mit 2,4 Mio. cbm Trinkwasser. Die Versorgungsanlagen, sei es die Ortsnetze, Überlandleitungen oder Wassertürme, sind alle verbandseigen und von der HWG zu betreuen und zu unterhalten. 

Seit 2006 besteht eine Kooperation mit der NOW im Rahmen der Rohwasserkonzeption, an der sich weitere Zweckverbände und Gemeinden beteiligt haben. Im neuen Wasserwerk Bronn bei Weikersheim, dass seit Mitte 2008 vollständig in Betrieb ist, werden nun die Eigenwässer der HWG und der weiteren Beteiligten gesammelt aufbereitet und wieder in der Region verteilt. Durch eine verbesserte Vernetzung der Systeme kann seitdem auch überschüssiges Wasser genutzt werden. Durch die Enthärtung der Eigenwässer im Wasserwerk Bronn (nördlicher Bereich) kann seitdem im gesamten Verbandsgebiet Trinkwasser mit einer Härte von etwa 13,5°dH geliefert werden. Für die Einbringung der Eigenwässer hat die HWG in Rahmen der Kooperation mit der NOW weitere Bezugsrechte erhalten, welche in dieser Sitzung mit einstimmigen Beschluss auf 116,7 l/s endgültig festgelegt wurden.

In der kürzlich stattgefundenen jährlichen Verbandsversammlung der HWG im Spektrum Blaufelden berichtete Betriebsführer Holger Gersten über das Betriebs- und Baugeschehen im Verband.

2018 lag die Wassergesamtabgabe mit 2,57 Mio. cbm bedingt durch sehr lange warme und trockene Abschnitte um 110.000 cbm höher als im Vorjahr. Der Spitzenverbrauchstag 2018 lag an einem Julitag bei 115 l/s oder 9.965 cbm. Im Juli ergab sich auch die höchste monatliche Einspeisemenge. 2019 wird wieder mit einer etwas niedrigeren  Gesamtabgabe gerechnet. Der bislang höchste Tagesverbrauch wurde an einem Julitag mit 115 l/s oder 9.974 cbm gemessen.

2018 wurden von den Wasserwärtern 177 Rohrbrüche behoben. Im Vorjahresvergleich sind dies 16 mehr.

Um eine Verbesserung der Versorgung und der Druckverhältnisse im Bereich Schrozberg-Ettenhausen zu erreichen, wurde 2017 ein neuer Hochbehälter Ettenhausen mit Zuleitung vom Hornungshof her gebaut und der Altbehälter aus dem Jahr 1958 stillgelegt. Der Altbehälter wurde regelmäßig vom Gesundheitsamt beanstandet und entspricht nicht mehr den derzeitigen Trinkwasservorschriften und anerkannten Regelen der Technik. Die Gesamtkosten für die Neubaumaßnahme beliefen sich auf rund 550.000 € und wurden vollständig von der HWG finanziert. Mangels ausreichendem Fördertopf des Landes Baden Württemberg konnte die Maßnahme nicht bezuschusst werden. Die Umbindung an den neuen Behälter erfolgte Mitte Dezember 2017. 2018 wurden die Außenanlagen vollends hergerichtet. Damit ist in diesem Bereich die Trinkwasserversorgung für die nächsten Jahrzehnte weiter gesichert.

Derzeit werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation im Beeich Werdeck,Seibotenberg, Diembot durchgeführt. Vorgesehen ist die Erneuerung der Zuleitungen mit direkter Anbindung von Diembot an den Wasserturm Seibotenberg. Die alten Leitungen aus dem Jahr1958 bestehen aus Asbestzement, hier traten in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Rohrbrüche auf, ebenso ergaben sich auch immer wieder Versorgungsengpässe durch die sehr langen teilweise schwach dimensionierte Leitungen.Die Maßnahme wurde in 3 Bauabschnitte aufgeteilt, Der 1. Bauabschnitt wurde 2018 realisiert, in den Folgejahren 2019 und 2020 sind die weiteren 2 Bauabschnitte vorgesehen. Auch für dieses Projekt wurden Landesmittel beantragt, zwei Anträge wurden jeweils negativ beschieden. Das Gesamtprojekt kostet 750.000 €.

Geschäftsführer Dr. Jochen Damm, NOW, berichtete über Aktuelles von der NOW und stellte die Planung eines Notfallkonzeptes zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung bei einem länger andauernden Stromausfall max. 3 Tage vor. Das Konzept beinhaltet detaillierte Maßnahmen der Sicherstellung der Wasserversorgung von der Eigenwassergewinnung bzw. Lieferung durch die Vorlieferanten bis hin zum Endkunden. Vorgesehen ist die Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung mit einer reduzierten Bedarfsmenge. Hierfür sind Notstromaggregate zu beschaffen, Vorhaltetreibstoff, Satellitentelefonen, etc. Die NOW will in das Konzept 2020 rund 450.000 € investieren.

 

Frau Isolde Ansorge, Geschäftsführerin der HWG, erläuterte den Jahresabschluss 2018 sowie den Wirtschaftsplan 2020 des Zweckverbandes.

Jahresrechnung 2018

Das trockene und warme Jahr 2018 brachte im Vorjahresvergleich eine höhere Wasserabgabe. Dadurch lag der Gesamtwasserpreis mit 1,89 € (Betrieb- und Festkostenumlage) um 8 Cent unter dem Planansatz. und 5 Cent unter dem Vorjahresergebnis. Die Betriebskostenumlage fiel mit 1,30 € pro cbm Wasserabgabe 3 Cent niedriger aus als im Plan, die Festkostenumlage lag mit 48,09 € pro Einwohner um 1,88 € darunter. Die Wasserabgabe an die Mitglieder mit 2,57 Mio. cbm lag um 120.000 cbm über dem Plan.

Für Investitionen wurde 2018 rund 620.000 € verausgabt, hiervon für Ortsnetzerneuerungsmaßahmen anteilig 350.000 €. Hauptschwerkpunkt war 2018 die Fertigstellung der Außenanlagen am neuen Hochbehälter Ettenhausen und die Realisierung des 1. Bauabschnitts Zuleitung Werdeck-Seibotenberg.

Ein dieser Stelle ein Dank an alle beteiligten Firmen und Ingenieurbüros sowie andere Institutionen, die für den Verband tätig und an den zahlreichen Baumaßnahmen im Jahr 2018 beteiligt waren. Ebenfalls ein Dank an alle Mitarbeiter/-innen des Zweckverbands sowie an die technische Betriebsführung und unserem Kooperationspartner NOW Crailsheim für die geleistete Arbeit !

Aus der Jahresrechnung 2018:
Gesamtpreis: 1,89 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,52Mio. cbm
Durchschnittliche Wasserabgabe pro Einwohner pro Tag: 229 Liter
(Wasserverbrauch Bundesdurchschnitt 127 Liter)
Versorgte Einwohnerzahl: 30.770
Bauvolumen: 0,62 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,35 Mio. €
Rohrbrüche: 177
Hausanschlüsse neu: 83

Wirtschaftsplan 2020

Die Umlageberechung des Wirtschaftsplanes 2020 ergibt einen im Vorjahresvergleich um 5 Cent höheren Gesamtwasserzins von 2,10 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage). Die Wasserbezugskosten von der NOW haben sich erhöht, in dem Preis der NOW gehen auch gestiegene Kosten der Vorlieferanten Bodensee- und Landeswasserversorgung mit ein. Daneben hat die NOW eigene Kostensteigerungen durch weitere Rohwasserkonzeptionen und aus laufenden Betriebskosten für Anlagen und Wasserwerke. Desweiteren ergeben sich bei der HWG Mehrkosten im Personal aufgrund einer Personalaufstockung. Es wird wie in den Vorjahren mit einer Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder mit 2,4 Mio. cbm gerechnet.

Für Investitionen sind 2020 rund 1,1 Mio. € eingeplant.

MIt den Bauarbeiten Neubau des Pumpwerks Creglingen-Schön mit Zuleitung zum Wassertumr Schön wurde im Herbst 2019 begonnen. Für die Maßnahme wurden auch 2 Förderanträge gestellt, welche jedoch mangels Mittel negativ beschieden wurden. Die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 650.000 € sind nun von der HWG vollständig zu tragen. Das alte Pumpwerk aus dem jahr 1958 entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen der Regeln und Technik in der Trinkwasserversorgung. Auch die alte Druckleitung erzeugt einen sehr hohen Druckverlust und Energieverbrauch. Ebenso ist der Wasserbedarf in Schön gestiegen, so dass eine Vergrößerung des Speichervolumens notwendig ist. Durch den Neubau verbessert sich die Versorgungssicherheit und die Wasserqualität wird gesichert. 2020 kann die Baumaßnahme abgeschlossen und abgerechnet werden.

Derzeit werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation im Bereich Werdeck,Seibotenberg, Diembot durchgeführt (siehe unter Jahresrechnung 2018). Der 1. Bauabschnitt wurde 2018 realisiert, 2019 wurde im Herbst mit dem 2. Bauabschnitt begonnen. Der 3. Bauabschnitt soll im Herbst 2020 beginnen. Im Frühjahr 2021 soll das Gesamtprojekt abgeschlossen werden.

Als weitere Maßnahme 2020 ist der Neubau der Zuleitung zum Hochbehälter Gerabronn-Rückershagen vorgesehen, welche von der Zuleitung Amlishagen – Hochbehälter Gerabronn abzweigt. Die alte Zuleitung mit Dimension DN 65 aus dem Jahr 1957 besteht aus Grauguss. Durch starke Inkrustierungen ergeben sich hohe Druckverluste und bei Ausfall oder Außerbetriebnahme des Hochbehälters kann die Versorgungssicherheit und -menge nicht ausreichend sichergestellt werden, deshalb erfolgt der Neubau in größerer Dimension. Die Gesamtkosten liegen bei 160.000 €. Auch hier wurde ein Förderantrag gestellt.

Für Ortsnetzerneuerungen sind 250.000 € vorgesehen.

In der Finanzplanung bis 2024 wird für beide Umlagen zusammen mit einer jährliche Preiserhöhung von mindestens 2,5 Cent pro cbm Wasserabgabe gerechnet, bei geplanter jährlicher Abgabe von 2,4 Mio. cbm. Die Preissteigerung ist neben der eigenen Kostenentwicklung, Baumaßnahmen, Sanierungen, Betriebskosten etc., auch abhängig von der Entwicklung der Wasserbezugskosten der NOW. Die NOW hat in ihrer Finanzplanung ebenso jährliche Kostensteigerung bedingt durch die Umsetzung von weiteren Wasserversorgungskonzeptionen,  Anlagensanierungen sowie Betriebs- und Personalkostensteigerungen. Auch die Vorlieferanten Bodensee- und Landeswasserversorgung geben Preissteigerungen weiter. Durch die verschiedenen Konzeptionen der NOW erhöhte sich deren Wasserabgabe um rund 10 Mio. cbm auf  geplant 28 Mio. cbm in 2020. Dies ergibt langfristig eine gewisse Preisstabilität. Die Konzeptionen der NOW bringen eine Vernetzung in der Wasserversorgung mit mehreren Standbeinen und erhöhen dadurch die Versorgungssicherheit in der Region erheblich. 2018 z.B. konnte trotz langen trockenen und heißen Zeiträumen die Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet durchgängig gewährleistet werden. Außerdem unterliegt die Trinkwasseraufbereitung in bester Qualität höchsten Anforderungen, was ebenso mit hohen Kosten verbunden ist.

 

Aus dem Wirtschaftsplan 2020:
Gesamtpreis: 2,10 € pro cbm (Betriebs- und Festkostenumlage)
Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder: 2,40 Mio. cbm
Zu versorgende Einwohnerzahl: 30.990
Bauvolumen: 1,13 Mio. €, davon Sanierung Ortsnetze 0,25 Mio. €

 
Personalveränderungen:

Herr Ortsvorsteher Hans Bruder, Niederrimbach war Mitglied im Verwaltungsrat. Nach seinem Ausscheiden aus dem Ortschaftsrat Niederrimbach wurde nun sein Nachfolger Ortsvorsteher Werner Schulz in den Verwaltungsrat gewählt.

Herr Bruder nahm an der Verbandsversammlung teil und wurde mit Dankesworten der Verbandsvorsitzenden Weber mit einem Präsent gebührend verabschiedet.

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